Gewohnheiten und Veränderung

Menschen leben und lieben ihre Gewohnheiten, manche mehr, manche weniger. Die einen hängen mehr an Vertrautem, die anderen suchen mehr das Neue, Chaotische, Unbekannte…
Jedoch – Gewohnheiten, und das ist nichts phänomenal Neues –  geben Sicherheit. Interessanterweise aber halten Menschen oft auch dann an ihren Gewohnheiten fest, wenn diese schon längst nicht mehr sinnvoll sind, beharren auf Traditionen, weil`s doch so schön ist…
Eine kleine Hör-Reise rund um dieses allzu menschliche Phänomen – im Persönlichen wie auf gesellschaftlicher Bühne. Wie steht es um die Anfänge des Gewohnten, um die Pflege wunderbarer Gewohnheiten? Wie kann ein Loslassen und der Beginn von Neuem, weniger Vertrautem, gelingen? Warum gelingt es uns manchmal Neues zu etablieren und andere Male weniger? Alltägliches, Kluges, Banales und Philosophisches…

Über Wundern und Staunen

„Verwunderung (thaumazein) veranlaßte zuerst wie noch jetzt die Menschen zum Philosophieren, indem man anfangs über die unmittelbaren sich darbietenden unerklärlichen Erscheinungen sich verwunderte, dann allmählich Fortschritt und auch über Größeres sich in Zweifel einließ.“ Aristoteles Metaphysik

In der Philosophie, von Philosophinnen und Philosophen wird gerne vergessen, dass nicht intellektuelle Erkenntnis am Beginn wahrhaften Philosophierens steht, sondern ein schlichtes, einfaches Sich-Wundern. Es ist, als ob die gute alte Philosophia uns sagen möchte: Bitte Geduld ihr Lieben, ihr dürft schon noch kluge Wege der Erkenntnis beschreiten, aber zuvor, lasst bitte Staunen und Wundern eure Gäste sein. Lasst dies zu, denn sonst kommt hinterher nichts Gutes raus.
Hanna Arendt erinnert uns, dass es sich dabei nicht nur um leise staunende Empfindungen handeln muss, sondern möglicherweise auch um erschütternde aufrüttelnde Momente der Verwunderung, der Fassungslosigkeit, die uns unser Nicht-Wissen oder unsere Täuschungen zu Sachverhalten erkennen lassen.
Wir dürfen bereit sein, uns immer wieder zu verwundern, zu staunen, um neue Reisen zu beginnen, und Offenheit zuzulassen. Wir dürfen uns vom Wundern und Staunen berühren lassen und immer wieder zurückkehren, zu sokratischem: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“

SPM Coaching / Begleitung – Ausbildung 2027

 Systemisch / Philosophisch / Meditativ-essentiell

Inspiriert von systemischen, philosophischen und meditativen Ansätzen gilt das Augenmerk dieser Coaching Ausbildung den Grundsätzen vielfältiger Ermutigung / Befähigung und einer heilsamen Besonnenheit. Vermittelt werden sinngeleitete humanistische Begleitungsansätze, die in vielfältig beruflichen (und privaten) Zusammenhängen wertvoll sind.

Ziel: Menschen respektvoll ein Stück weit zu begleiten, damit sie ihre Handlungsfähigkeit erweitern und ihrer Wege gehen können – mit Würde, besonnen, authentisch und klug!
Dauer: 6 Wochenend-Module

Erweitere deine Handlungsfähigkeit in wohltuender Weise!
Diese Coaching und Begleiter*innen Ausbildung folgt den humanistischen Grundsätzen, die Entwicklung von Fähigkeiten zu fördern, individuelle Freiräume, Werte und Wichtigkeiten im Fokus zu haben und dabei Hilfe zur Selbsthilfe bereit zu stellen – inmitten unserer Menschlichkeit.

Detaillierte Info zu: Was ist SPM-Coaching?

Für wen ist SPM-Coaching und Begleitung geignet?

SPM-Coaching eignet sich für alle die,

  • Besonnenheit, Unaufgeregtheit und Freude an Entwicklung in beruflichen / privaten Bereichen wichtig finden und wirksam werden lassen möchten – für sich selbst und andere! 
  • „Arbeit mit Menschen“ in vielfältigsten Kontexten beschäftigt und ihre Handlungsfähigkeiten wohltuend erweitern möchten: Pädagog*innen, Gesundheitsberufe, Sozialberufe, Trainer*innen, Führungskräfte, Teamplayer*innen, kundenorientierte Berufe, Therapeut*innen u.a.
  • Ein solides Coaching- und Begleitungs-Handwerkzeug erlernen möchten und in ihren beruflichen Kontexten einfließen lassen möchten.
  • in ihren beruflichen Kontexten (auch) Begleiter*innen sind /oder werden möchten.
  • als Berater*innen stärkenorientierte Begleitung und individuelle Freiräume schätzen, ihre Begleiter*innen Kompetenz um phil. / systemisches und meditatives Wissen erweitern möchten
  • als kollegiale Berater*innen in ihren Berufsfeldern gerne wirksam werden möchten.

Fragen & Antworten

Die Möglichkeits-Spielräume unserer Gesprächsführung zu erweitern, macht immer Sinn. Eine der wichtigsten Erkenntnisse früher Kommunikationsforschung war (und ist): Wir können gar nicht nicht kommunizieren. Wir tun dies immer, ob wir uns dieser Tatsache bewusst sind oder nicht.
SPM-Coaching-Ansätze schärfen und erweitern unsere kommunikativen Spielräume, fördern Besonnenheit, Unaufgeregtheit, Klarheit und Umsicht. Wichtig dabei ist, ein freudvolles Bewusstsein unserer kommunikativen Möglichkeiten zu entwickeln. Gelingt es uns selber und andere in diesem Sinne zu stärken, ist Anwendung und Integration in Beziehung und mitmenschlicher Interaktion wahrlich ein großer Gewinn.

Hannah Arendt schreibt:

Sobald es uns gibt, drücken wir uns aus - mittels unserer vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten. Aufgrund dieser Tatsache sind wir uns einerseits gleich, weil wir dies können, andererseits sind wir uns verschieden, da uns als Individuen unterschiedliche Erfahrungen, Standpunkte, Werte und Wichtigkeiten ausmachen, weswegen ehrliche Aufmerksamkeit auf gute Kommunikation wesentlich ist.

Ein schöner Gedanke Hannah Arendts, der sich wunderbar auf unsere kommunikativen Fähigkeiten umlegen lässt, ist auch folgender: Wir Menschen sind durch unsere (kommunikativen) Ausdrucksmöglichkeiten zum Handeln begabt. Wir haben dieses Vermögen, ja das Talent dazu. Weil dem so ist, können wir immer auch einen Neuanfang setzen, können Unvorhergesehenes tun, können uns und andere immer auch überraschen.

SPM-Coaching bietet für viele Berufsfelder einen großen Mehrwert.
In pädagogischen-, sozialen-, therapeutischen Berufen, in Gesundheitsberufen, wesentlich in allen beruflichen Kontexten, welche „Arbeit mit Menschen“ beinhalten, bietet SPM-Coaching Benefits in:

  • Kommunikation mit Patient*innen, Klient*innen, Kund*innen, Kolleg*innen, Mitarbeiterführung, Teamcoaching,
  • Befähigung stärkenorientierter Begleitung, ressourcenorientierte Projekt- und Prozessbegleitung,
  • Kompetenzen kollegialer Beratung, Verbesserung von Team-Kommunikation,
  • Bewusstsein von Balance und Ausgleich, Verminderung von Stress am Arbeitsplatz, persönliche Stressreduktion.
  • Grundsätzliche Stärkung achtsamer und besonnener Gesprächskompetenz.

SPM-Coaching kann ein wichtiges Führungswerkzeug sein, sei es in Mitarbeiter*innengesprächen, Teamcoaching, in der Moderation von Meetings und Veranstaltungen, in Kundengespräche u.a.

SPM-Coaching stärkt die Fähigkeit klar und besonnen zu kommunizieren, hilft innere Ruhe mitsamt der nötigen Klarheit und Entschiedenheit zu wahren und stärkt ein „Gut bei sich bleiben“.

Philosophisch-systemische Blickwinkel laden ein zu reflektiven Bezügen: Wie sehe ich die Situationen? Wie sehe ich „die Welt“? Unsere Werte und Wichtigkeiten spielen immer eine Rolle in unseren beruflichen Ausrichtungen. Für Führungskräfte ist es sehr hilfreich, sich dessen sorgsam bewusst zu sein, um wesentliche Werte im Sinne von Vielfalt und Pluralismus leben zu können. SPM-Coaching lenkt die Aufmerksamkeit auf gesamtheitliche Entwicklung / Entfaltung, auf besonnene Handlungsstrategien und umsichtige Prozessbegleitungen.

Für Berater*innen kann SPM-Coaching eine gute Fortbildungsmöglichkeit sein. Die Prinzipien philosophischer Beratung inklusive der Verbindung meditativ-essentieller Herangehensweisen können Beratungsprozesse vertiefen. Durch die Aufmerksamkeit auf meditative entschleunigende Faktoren lernen Berater*innen gut auf sich zu achten.

Berater*innen lernen sich auf achtsame Haltungen einzulassen und Klient*innen ein „Weniger ist mehr“ nahe zu bringen. Vereinbarte Prozessziele werden immer wieder auf ihre besonnene Gangbarkeit geprüft, wodurch Klient*innen ernst genommen und gefordert werden, jedoch kein Druck entsteht und (negativer) Stress bewusst vermieden werden soll. Darüber hinaus lernen Berater*innen immer wieder innezuhalten, gut für sich selbst zu sorgen und ab und an – wenn`s passt – eine kurze Sequenz meditativer Übung einzubauen.


Aufbau & Abschluss

Aufbau: 6 Wochenenden, 1 Abschlusstag, 3 Supervisionshalbtage im Verlauf (werden mit den Teilnehmer*innen gemeinsam vereinbart); gesamt 145 UE.
Wochenenden: Freitag: 16.00 – 20.00 / Sa. 10 – 18.00 / So. 10 – 14.00,
145 UE in Präsenz.
Termine: 16. – 18. April, 4. – 6. Juni, 24. – 26. September,12. – 14. November 2027,
28. – 30. Jänner, 10.-12.. März, Abschlusstag: 29. April 2028.
Frühbucher*innenbonus 200.- bis 15. März 2026.
Inhalte siehe unten.
Abschlussarbeit: der / die Teilnehmer*in beschäftigt sich mit einem Aspekt des Lehrgangs und fertigt eine kleine Arbeit zu diesem Thema (5 -10 Seiten)
Gesamt Einheiten der Ausbildung: 175 EH inklusive Projektarbeit.

Anmeldung: über das Formular am Ende der Seite

Inhalt

1. „Begleiter*in sein“ – das Handwerk

Prinzipien gelingender, besonnener Kommunikation / Wertschätzung; Fragetools: absolut Listening, Spiegeln, Refraiming, Feedback; Ziel- und Rahmenvereinbarungen, professionelle Beziehungsgestaltung.
Philosophie: die Haltung stärkenorientierter Begleitung, Sichtweisen des Gelingens, einfache Tools für Begleiter*innen.

2. „Erkundungen von Lebenslandschaften“ – systemisch stärkenorientierte Fragestellungen

Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Das systemische Gespräch, zirkuläre Fragestellungen, Hypothesenbildung, Skalierungen, kleine Aufstellungsformate, Gestaltungsspielräume erkennen, Perspektiven versus Ziele.
Philosophie:  systemisch-entschleunigendes Begleiten, Ressourcenorientierung / der Blick auf Wohlwollen und Gelingen, Ordnungen und Spielräume in Lebenswelten, Gestaltungs- und Möglichkeitsräume erkunden.

3. „Weniger ist mehr“ – die Prinzipien der Achtsamkeit, Kontemplation und Meditation in Beratung und Begleitung

Aspekte meditativer Ruhe, Achtsamkeit und gelassener Fokusierung in kommunikativen Prozessen, die Sicht auf das „Ganze“, Enthaltung vorschneller Werturteile, „Atempausen“ – Entschleunigung im Beratungsgespräch.
Philosophie: Erkenntnisorientierung und das Sich-lösen-lassen“ von Entscheidungsprozessen,
ruhige, achtsame Lösungsfindung.

4. „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ – „Wer Zweifel sät, erntet Hoffnung“ – Philosophisches Coaching I

Sokratische Dialoge, Deeper Questioning, kontexterweiternde Fragestellungen in der Begleitung,
Seins-orientiertes Fragen und Erkunden, philosophische Fragemöglichkeiten.
Philosophie: Das Handwerk der Fragestellerei, die Hebammenkunst des Erkenntnisgewinns.

5. „Von Zuversicht und Neubeginn“ – Philosophisches Coaching II

Erkundungsgänge rund um Lebensorientierung individueller, alltäglicher Lebenskunst,
die Kraft der Vorstellung / Imagination in Veränderungsprozessen,
Beobachtung versus Betrachtung / Philosophie und Kontemplation.
Philosophie: die Frage nach dem Glück, Philosophie des „guten Lebens“, von der Wichtigkeit stimmiger Haltungen, Werten und innerer Ausrichtung.

6. „Die Wahrheit zum Schmunzeln bringen“ – die Philosophie der Heiterkeit

Interventionen mit einem Quentchen Humor, paradoxe Interventionen, die Inspiration des Humors im Beratungsprozess, adaptiver und maladaptiver Humor, die Resonanz des Lächelns in der Begleitung,
Leichtigkeit und Playfullness!

7. Reflexion, Ausblick, Abschlusstag.

Zusätzlich: 3 Supervisionsabend im Verlauf als Hybridveranstaltungen.


Information / Voraussetzungen / Kosten

Ausbildungsleitung: Alexandra Gusetti

Termine:
17. – 19. Oktober, 21. – 23. Nov. 2025, 30. Jän. – 1. Feb., 20. – 22. März,
8. – 10. Mai, 19. – 21. Juni, Abschlusstag 26. September 2026.

Kosten: € 2400.-, zahlbar in 3 Raten im Verlauf der Ausbildung.
Frühbucher*innenbonus 100.- bis Ende März 2025

Ort: Seminarzentrum Volkshilfe, Maderspergerstr. 4020 Linz,
sowie Yogazentrum Dinghoferstr. 26-38, 4020 Linz.

Bild: Elfriede Ruprecht-Porod „Glücklich III“


Geschichten erzählen…

ein vielleicht etwas ungewöhnliches Thema für diesen Podcast. Und doch – die menschliche Vorliebe für Geschichten ist etwas sehr Bemerkenswertes, Erstaunliches, denn: Menschen lieben Geschichten. Wir hören, lesen, erzählen Geschichten, gehen ins Kino, ins Theater und sehen fern. Die große Bühne des Theaters steht schon seit ewigen Zeiten für uns bereit!

Diese liebenswerte menschliche Vorliebe, Eigenart, Fähigkeit ist etwas Wunderbares, jedoch droht ob dieser Geschichte-erzähl-Leidenschaft auch Verführbarkeit. Das medial schon etwas abgegriffene Wording des Narrativs zeigt, wie wichtig es zu sein scheint, über die richtige Erzählung zu verfügen, will man öffentlich Punkte sammeln. „Reinkippfallen“ drohen in sozialen Medien und bei vereinfachter Berichterstattung vielerorts.
Bei aller Vorsicht bewahre man sich bitte die Fähigkeit, sich vom Geschichten-erzählen bezaubern zu lassen. Eine kurze Hör-Reise rund ums Geschichten erzählen. Wir reisen zu Erstaunlichem großer und kleiner Bühnen, reisen zu Lebensgeschichten, tauchen ein in Philosophisches und Triviales.

Berührbarkeit

Nach Hannah Arendt ist das Gefühl der Berührbarkeit wesentlich und konstruktiv für unser gemeinschaftliches, gesellschaftliches Miteinander. Sie zählt Berührbarkeit zur Kategorie der weltöffnenden Gefühle, die wesentlich zu einem gelingenden Miteinander beitragen. Konstruktive Denkspuren in Zeitgeschichte und Wissenschaften sind zumeist von mitfühlender Umsicht getragen.

In bildungspolitischer Hinsicht ist ein Blick auf Daten, Fakten, Historie und Forschung, so unbenommen wichtig dies ist, oftmals zu wenig, um Einsicht und Verstehbarkeit auf den Weg zu bringen. Erst wenn wir uns der Geschichte öffnen, in Lebensgeschichten, Erfahrungen, Lebensschicksale eintauchen, uns berühren lassen, gelingt wahrhaftige Erkenntnis. All dies erleben wir in unserem heurigen 80jährigen Gedenkjahr in Form von Zeitzeugenberichten, in den Erzählungen von Lebensschicksalen einmal mehr wieder. Eine kleine Reise rund um einen schönen und zeitgemäß bedeutsamen Begriff.

Selbstbestimmung

Selbstbestimmter Ausdruck nach außen folgt unseren Gedanken, Empfindungen, Vorstellungen, Wichtigkeiten und Werten, setzt etwas Willensfreiheit und eine Brise innere Freiheit voraus. Wo und wie werde ich agieren? Bringe ich mich ein, mische ich mit oder halte ich mich raus?
Nach Martha Nussbaum braucht es für ein glückendes und selbstbestimmtes Leben eine Vorstellung des „eigenen Guten“ sowie des „guten Lebens im Miteinander“. Es ist gar nicht so selbstverständlich, dass Menschen eine Vorstellung von solch einem „Guten“ haben. Viele Menschen können sich ihre Lebensbedingungen wenig aussuchen, aber wenn wir etwas Gestaltungsfreiheit haben, sollten wir diese doch nutzen! Eine Reise rund um dem Wert der „Selbstbestimmung“ rund um ein Thema, das Menschen schon sein Menschengedenken umtreibt. Viel Freude beim Hören!

Aus dem Fenster schauen

Ein Philosetti zum „Aus dem Fenster schauen“ Eine spielerische philosophische Reise rund um eine
eine Aussage, eine Tätigkeit, eine Analogie, eine Metapher. Wir schauen aus dem Fenster, wir schauen in die Welt, zuweilen lehnen wir uns aus dem Fenster, um gewohnte Linien zu überschreiten.

Morgens blicke ich aus dem Fenster, ein gewohnter Blick. Ein Fenster wird zu einem Fenster erst durch einen Raum, eine Wand. Ein Raum wird durch ein Fenster erst zu dem, was er sein soll, einer Hülle, einem Schutz mit Sicht, einer Unterkunft mit Ausblick.
Ich erinnere Frauen aus meiner Kindheit, deren Beschäftigung tagsüber hauptsächlich darin bestand aus dem Fenster zu schauen. Als Kind war ich vor ihnen auf der Hut, kein Entkommen, weil weniger folgsam…Vielleicht war es für die Frauen eine Möglichkeit diesen kleine Ausschnitt der Welt etwas unter Kontrolle zu bringen.
Ein Blick aus dem Fenster, ein Blick ins Grün, in die Weite, kann helfen innerlichen Raum zu schaffen, wo immer auch, in Besprechungen, Gesprächen, blick kurz zur Seite, schau aus dem Fenster.

Eine schöne Beschreibung dazu von Iris Murdoch, einer Philosophin des 20 Jh., die schreibt:
In einer aufgewühlten verärgerten Stimmung sehe ich aus dem Fenster. Meiner Umgebung bin ich kaum gewahr, vielleicht grüble ich nach über einen Ansehensverlust, den ich erlitten habe. Dann sehe ich plötzlich einen schwebenden Falken. Mit einem Mal ist alles verändert. Das grübelnden Selbst mit seiner verletzten Eitelkeit ist verschwunden. Jetzt gibt es nichts als den Falken. Und wenn ich dann meine Gedanken über die andere Sache wieder aufnehme scheint sie weniger wichtig.

Aus dem Fenster schauen.

Hoffnung

Wir brauche Hoffnung – das ist kein Ratgeberslogan, kein billiger Positivismus der Daten und Fakten ausklammert, sondern etwas wirklich Wahres, Wichtiges. Hoffnung ist wohl ein Wert, eine Einstellung, eine Gestimmtheit, ein Aufmerksamkeitsfokus, der im besten Fall Felder der Motivation entstehen lässt und zum Handeln ermutigt. Hoffnung weiß um all das Unwägbare, geht durch das Dickicht des Lebens hindurch in die Tiefe. Ein Prinzip, das wohl in unseren Herzen wohnt und uns immer wieder zur Zuversicht ermutigt. Eine Reise zu Charakteristik, Notwendigkeit, Vernunft, Unvernunft, Absurdität und Macht von Hoffnung.

Liebe

Die Liebe gehört zu unserem Mensch-Sein, ohne Liebe sind wir nichts. Viel besungen, viel beschrieben- und doch entzieht sich die Liebe einer genauen Analyse. Gut so, denn wir können uns ihr annähern, ihr zuhören, uns von ihr überraschen lassen – und sind doch ein Leben lang aufgefordert, sie immer wieder auch zu suchen.
Eine Hör-Reise zur Philosophie von Philia, Eros und Agape, zu Vielfältigkeit, Dynamik und Schönheit der Liebe. Inspiration und Anregung einmal mehr über die Liebe nachzusinnen…

Warten-können

Die Kunst des Warten-Könnens, ist ein Vermögen unseres Mensch-seins, das wir genauso brauchen wie gezielte Aktivität. Natürlich –  wir  könnten sagen: Wir haben doch besseres zu tun, es gibt so viel zu tun, bitte werden wir tätig, grad in Zeiten wie den unseren. Ja, stimmt total, denn es ist auch etwas, das kippen kann. Wir können was kaputt warten, immer nur warten und dann passiert gar nichts. Deshalb ist diese Podcastfolge auch keine Verherrlichung des Wartens, als ewiges Nichts-tun, sondern eine  kurze Hör-Reise rund um eine Kunst, die unsere Lebenswirklichkeit bereichern kann, abseits jeder Nutzbarkeits- und Effizienzgedanken.

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